Ich entwickle seit 1995 eigenst�ndig EASys! und wickle meine T�tigkeiten unter dem Namen EasySystem ab.
Weiterhin arbeitet aktuell die ATO (Amiga Translation Organisation) an der �bersetzung der EASys! Systemresources in folgende Sprachen: Franz�sisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Russisch, Estnisch. Deutsch und Englisch habe ich bereits selbst zur Verf�gung gestellt.
Nat�rlich habe ich auch "Verb�ndete", die mir gerne zur Seite stehen, wenn es darum geht, Betaversionen nach endlosen Eigeninstallations-Tests erstmals auf Fremdsystemen zu installieren. An dieser Stelle m�chte ich insbesondere Robert Schwandner, Jochen Franz und aus fr�herer Zeit Ingmar "InK" Krause recht herzlich danken.
Ein herzlicher Dank geht insbesondere an verdiente 3rd Party Autoren, die sich bereiterkl�rt haben, ihre Software direkt in die EASys! Distribution aufnehmen zu lassen. Die 3rd Party Autoren erhalten im Gegenzug gratis eine aktuelle Version des Softwarepaketes inklusive Support und Upgradeservice. Ohne 3rd Party Software wie MultiNotify (Patrick BURNAND), Play16 (Thomas Wenzel, Deutschland), EaglePlayer(Jan Blumenthal, Rostock) uvm. w�re EASys! nicht mit vertretbarem Aufwand realisierbar gewesen.
Auch Andrew Korn und Neil Bothwick von der englischsprachlichen Amiga-Zeitschrift AmigActive m�chte ich an dieser Stelle f�r die Abwicklung und Ver�ffentlichung des aktuellsten Tests von EASys! in Issue9 herzlich danken!
Seit wann bist Du im Amiga-Bereich t�tig?
Das ist eine kleine Geschichte:
1986, direkt nach dem Abitur und nach einer langen Zeit, in der ich auf C64 begann meine ersten Schritte mit Computern zu unternehmen, kaufte ich mir eine Amiga 500 mit einem f�r damalige Verh�ltnisse tollen 14 Zoll RGB Farb-Monitor der Firma Thomson und einem Nec P6 Nadeldrucker. Animiert dazu hatte mich Andi Klingler, einer meiner besten Freunde, der zu jener Zeit bereits eine Amiga 1000 besa�. Was f�r eine phantastische Maschine das damals war!
Zuerst spielte ich im wesentlichen mit der Kiste, insbesondere von Spielen wie MarbleMadness und SilentService war ich zu jener Zeit sehr angetan.
Wie ging es weiter?
Es folgten f�r's Studium bald Anschaffungen wie BeckerText und bereits damals erh�ltliche Mathematik Grafiksoftware. Damit erwuchs der Wunsch nach einer gr��eren Amiga. Somit stand 1988 der Kauf meiner Amiga 2000 auf dem Programm - eine Zeit, zu welcher es sich schickte, Atari-Usern paroli zu bieten, einer davon ein guter Studienfreund.
Zuerst noch ohne Zusatzausr�stung, stattete ich meine A2000 dann bald mit einer 2MB Speichererweiterung von Ro�m�ller, einer Big Fat Agnus, einem Kronos SCSI Controller inklusive sagenhaften 42MB Quantum Festplatte und dem Microway Flicker- Fixer aus, dazu einen EIZO 9070S 16 Zoll Monitor (1989) ... eine GVP030/40MHz mit 4MB und SCSI on board (1991) und einen Sunrize PerfectSound 8Bit-Sampler, mit dem auch die Samples der EASys! Sprachausgabe aufgenommen wurden.
Programmieren - wie kamst Du dazu?
Die Lust, das Betriebssystem und dessen Programmierung zu erlernen kam naturgem�� zum Ausbruch. Mit Spielen hatte ich fortan nicht mehr viel am Hut, denn nichts konnte ich weniger leiden, als Programme, die meine teuer erstandene Hardware nicht zu w�rdigen wussten und im Gegenteil ihre Zusammenarbeit damit aufk�ndigten... Ich meine, schon damals h�tten die Mutterfirma und die Masse der Anwender und Programmierer die Zeichen der Zeit erkennen m�ssen, dass die Orientierung an moderner Hardware und modernen Erweiterungen ein essenziell wichtiger Faktor f�r den erfolgreichen Fortbestand eines Computersystems sind - und sei es noch so fortschrittlich.
Nichts desto trotz brachte ich mir damals studienbegleitend erstmal das CLI und dann C im Eigenstudium bei (um ehrlich zu sein: w�hrend langweiliger Vorlesungen), w�hrend 68000er, sowie 8080 Assembler und Fortran77 auf dem offiziellen Studienprogramm standen.(F77 das gab es damals auch f�r Amiga, so wie alles, was damals professionellen touch in der Computerwelt innehatte.)
Bewaffnet mit diesem R�stzeug und einem Stapel Amiga-B�cher, die ich kaufte, machte ich mich dann auf, in die interessante und ergreifende Welt des Amiga OS ..
Was waren Deine ersten gr��eren Projekte?
Nunja ...
Viel Zeit verbrachte ich kurz darauf mit der Anschaffung
von TeX und dessen Einrichtung auf dem eigenen System,
sowie der nahtlosen Einbindung diverser Programme wie
beispielsweise GnuPlot in TeX, um sogenannte Ortskurven
f�r elektronische Schaltungen in Zusammenarbeit mit dem
Schaltungssimulations Programm SPICE (welches es auch
f�r Amiga gibt) erstellen zu k�nnen.
Hier stellten sich, wie das bei Amiga nunmal so ist, immer neue und interessante Aufgaben. Beispielsweise hatte sich ein Studienkollege einen HPGL Einzugplotter zuge- legt und wollte diesen zum Ausdruck von o.g. Ortskurven verwenden - so schrieb ich ihm daf�r einen kleinen Treiber. Die TeX-Arbeitsumgebung entwickelte sich somit zu einer voll integrierten Arbeitsumgebung, die ich nach und nach mit allem erdenklichen Komfort ausstattete.
EASys! ist ja bekannterma�en haupts�chlich in ARexx programmiert.
Wie und wobei hattest Du erstmals ARexx-Kontakt?
Bei diesen T�tigkeiten hatte ich erstmals meine mit OS 2.x erworbenen Kenntnisse in ARexx zum Einsatz gebracht. Zuerst war ich noch verwundert wozu man denn eine Sprache br�uchte, mit der man andere Programme steuern konnte - ich dachte mir, Programme bediene ICH doch, wozu soll ich sie dann vom Computer sozusagen fernbedienen lassen?
Doch bald wusste ich es besser, dass genau dies der Grundstock f�r den enormen Wert des Amiga Betriebssystems war, denn mit ARexx bestand erstmals ein echter bis in kleinste Programme gesetzter Standard zur Anwender unterst�tzenden Verkn�pfung der F�higkeiten vieler verschiedener Programme auf einem stabilen Multitasking System. So, wie es bis heute auf keinem anderen System so durchg�ngig verf�gbar ist.
Welchen Zusammenhang hat das nun mit EASys ?
Mit allen gerade genannten Voraussetzungen war auch der Grundstein f�r EASys! gelegt: Auch das OS sollte meiner Meinung nach von den St�rken des Amiga Betriebssystems und den dadurch offenstehenden Toren zur Welt moderner Computerbedienung profitieren k�nnen. Die F�higkeiten des Betriebssystems und der vielen guten existenten Programme warteten buchst�blich darauf, genutzt zu werden, indem sie nur vorteilhaft genug miteinander verkn�pft wurden, anstatt das Rad wieder und wieder von neuem zu erfinden. Ich machte mich an die Arbeit...
Arbeitest Du mit anderen Gruppen/Firmen zusammen?
Ja. Einerseits kann ich auf das Wissen und die Kommunikation in meiner UserGroup IMAGE (Interessengemeinschaft mittelfr�nkischer Amiga Enthusiasten) zur�ckgreifen, andererseits habe ich zur Realisierung des Projekts auch Kontakt zu den Entwicklern diverser 3rd Party Software aufgenommen.
W�hrend meines Studiums arbeitete ich eng zusammen mit meinem Freund Jens Hellmerichs, mit dem ich damals studierte. Wir schrieben mit SAS/C eine nie ver�ffentlichte Bibliothek zur einfachen Programmierung von Intuition (also der Anwenderschnittstelle von Amiga). Als Produkt entstand dabei ein "Mensch �rgere Dich nicht" Spiel f�r ECS/AGA, welches sich noch heute auf meiner Amiga 4000D inklusive 68060 MKII/SCSI und Cybervision64/3D reibungslos spielen l�sst. Desweiteren entstanden noch ein paar weitere kleine Programme.
Seit der Messe HEW'99 stand ich in engem Kontakt zu Petro Tyschtschenko und J�rgen Haage sowie mit Haage&Partner. Ich beabsichtige in diesem Zusammenhang, mit einigen in EASys! eingef�hrten Techniken moderne Standards f�r zuk�nftige Amiga Betriebssystem Software zu setzen.
Die Firma Eternity, die ich bereits bei der ersten �ffentlichen Pr�sentation von EASys! auf den Magischen Tagen von Trier, April 1998 in der Person des netten und sehr aufgeschlossenen Herrn Martin Wolf kennenlernte, ist nun auch mein Vertriebspartner f�r das Softwarepaket. Martin erkannte schon damals, dass sich mit der von mir vorgef�hrten Software eine Marktl�cke im Amiga-Segment schlie�en lie�e. Doch ich wusste damals noch zu genau um die mangelnde Marktreife der Software, speziell wenn es darum ging, diese auf fremden und bekannterma�en wild zerpfl�ckten Systemen sicher und stabil zu installieren. Weiterhin war und ist es mein oberstes Ziel, ein f�r jeden Anwender leistungsf�higes und gleichzeitig einfach zu bedienendes System zur Verf�gung zu stellen. Dazu musste noch einiges getan werden. Seit Jahreswechsel 1999/2000 ist es soweit ... die konsequente Nutzung von neuer OS3.5 Funktionalit�t er�ffnet dem Anwender dabei bisher ungeahnte Welten...
Was ist EASys! ?
Welchen konreten Nutzen hat der Anwender?
EASys! ist der derzeit wohl umfangreichste System Enhancer f�r Amiga OS 3.x Der Anwender profitiert unmittelbar von allen Vorz�gen des AmigaOS und von einer auf die t�glichen Bed�rfnisse der Computernutzung abgestimmten Arbeitsumgebung, die sich nicht nur auf die Workbench beschr�nkt, sondern Anwendungs�bergreifend zur Verf�gung steht.
Anders, als Produkte mit vergleichbarem Ansatz, wie z.B. SCALOS oder Directory Opus Magellan, die ja als kompletter Workbench Ersatz fungieren, handelt es sich bei EASys! um eine konsequente Erweiterung der Classic Amiga OS Arbeits- oberfl�che Workbench - wenngleich der Einsatz als Erg�nzung zu diesen WB-Ersatzprogrammen durhaus sinnvoll sein kann (siehe Anmerkungen im Testbericht AmigActive, Issue9, Juni 2000).
So stehen dem Anwender direkt nach der Installation viele praktische Helferlein (EasyWizards) zur Seite:
Und wie werden nun die Funktionen "anwendungs�bergreifend" nutzbar - wie oben genannt?
Bei EASys! f�llt auch h�ufig der Begriff "Reference" - was hat es damit auf sich? Welche Vorteile hat eine Referenz?
Warum hast Du Dich entschieden, Deine Software auf Amiga zu entwickeln und nicht auf gewinnbringenderen M�rkten wie Mac oder PC?
Amiga ist nunmal mein lieblings-Compuersystem. Dies ist sicher der Hauptgrund. Ein weiterer Grund hierf�r ist nat�rlich auch die einfachere und effektivere Art der Programmierung des Amiga Compuersystems. Ich habe Mittel und Wege, die mich schneller zum Erfolg, zur Realisierung meiner Ideen bringen, als dies auf anderen Computersystemen m�glich w�re - trotz aufwendiger Programmierumgebungen, die leider bei uns noch Mangelware sind.
Was ist Dein aktuellster Titel bzw. was f�r Sachen liegen in der nahen Zukunft an?
EASys!, EASys! ... und EASys! - was sonst :)
Das Softwarepaket wird kontinuierlich weiterentwickelt. W�hrend einerseits geplant ist, verschiedene Teile als neue Softwarestandards zu etablieren, gibt es t�glich neue Einf�lle f�r das n�chste Update (im Rhythmus von ca. 1/4 Jahr). Die rege Teilnahme an der Ideenfindung f�r innovative Anwenderkonzepte ist ein wichtiges Ziel meines engagierten Kundensupports. Im Mittelpunkt aller T�tigkeiten stehen die Bed�rfnisse der Anwender. Amiga soll in Punkto Nutzung anderen Computersystemen auch heute, morgen, �bermorgen in nichts nachstehen.
Welche sind Deine Lieblingsspiele auf Amiga?
MarbleMadness, ... Lemmings 2!
Ist Amiga Dein hauptberufliches Bet�tigungsfeld oder ist es f�r Dich eher nur ein "Nebenjob"?
Wohl eher Nebenjob. Derzeit w�re es sicher kaum m�glich, am Amiga-Markt auch mit einem noch so begehrten Softwaretitel sein Brot zu verdienen. Ich sehe meine T�tigkeiten f�r EASys! eher als einen Dienst an der Gemeinschaft an, selbst wenn jetzt einige einwenden werden, ich kassiere daf�r ja auch Geld. Doch wenn man mal nachrechnet, wieviel Zeit, �rger und Schlaf dieses Projekt ununterbrochen verschlingt, dann wird mir sicher die Mehrzahl der Anwender zustimmen, dass es sich dabei allerh�chstens um eine kleine Entsch�digung handelt. An dieser Stelle m�chte ich allen bereits "easy" dahinwerkelnden Easyanern danken, dass sie sich f�r diese richtungsweisende Software entschieden haben.
Was machst Du hauptberuflich?
Ich bin als Software Support Ingenieur bei Siemens besch�ftigt. Dort arbeite ich in einem Projekt, das f�r einen deutschen Stromerzeuger eine Anlage erstellt, die aus 200 vernetzten UltraSparc-II Unix Systemen besteht, welche - mit einem sogenannten Netzleit-Softwaresystem ausgestattet - das Stromnetz gro�er Teile Deutschlands automatisch �berwachen und steuern hilft. Ich selbst bin dabei t�tig im Gebiet der Installation der Software, ihrer Konfigurierung, Datenbank-Parametrierung, Tests und Fehlerbeseitigung in der Kommunikationssoftware, sowie Inbetriebsetzung vor Ort uvm.
Eine T�tigkeit also, von deren Know-How EASys! und seine Anwender gewisserma�en schon oft profitieren konnten. Aufgrund meiner h�ufigen Arbeiten mit Unix-Systemen bin ich aber auch kein Fan von Linux und Konsorten.
Welche Dinge - Software, Hardware, ... - vermisst Du f�r Amiga?
... einen Notebook-Classic-Amiga! Naja, auf meinem Notebook, das ich von der Firma habe, l�uft ja bereits WinUAE mit meiner Workbench 3.5 in 1024x768 Aufl�sung mit 16 Bit. Immerhin ist somit Amiga in 68020er oder 68030er Geschwindigkeit nutzbar, doch ich finde, erst wenn ein WinUAE mit ann�hernd 060er Geschwindigkeit l�uft, k�nnte ich mich damit so richtig zufrieden geben. Mal sehen was neuere Prozessorgenerationen da noch ausrichten k�nnen!
... und als Sortware ...
Eine Entwicklungsumgebung mit WYSIWYG GUI Editing Machine, mit der ohne langwierige Eigenarbeit moderne Anwenderschnittstellen zu neuen Programmen erstellt werden k�nnen. Sicher gab es auch hier in der Vergangenheit auch bereits gute Ans�tze, doch gibt es bis jetzt immer noch keine ann�hernd wirklich gute Standardsoftware zu diesem Zweck.
Ich vermisse in diesem Zusammenhang insbesondere, dass sich mal ein paar Entwickler zusammentun, und beispielsweise gemeinsam auf diese Weise Standards festlegen, wie z.B. folgendes:
Schon lange gibt es immer wieder Software f�r Amiga, die ein wirklich gutes GUI Konzept aufweist, wie z.B. GoldEd's GUI Classes, fxPaint's Anwenderschnittstelle, GlobalTrash's Bedienerelemente, ... Wie w�re es denn nun, wenn sich die Leute mal zusammentun, alles in einen Topf werfen, rumr�hren und diese absolut modernen aber hinderlich propriet�ren Fr�chte schwei�treibender Arbeit in einem WYSIWYG GUI-Editor zusammentragen w�rden? Niemand br�uchte mehr davor zur�ckschrecken, eine ausgefeilte Benutzeroberfl�che zu programmieren, ansprechende Anwendungen w�rden wieder wie Blumen im Mai aus dem Boden sprie�en, die R�der w�ren erfunden und br�uchten nicht wieder von jedem neu erfunden zu werden. Die Anwender w�rden sofort von ihren anpsrechenden Benutzeroberfl�chen profitieren, sie br�uchten sich nicht bei jedem Programm wieder auf neue Bedienelemente einzupendeln, sondern w�rden gem�� ergonomischen Software Richtlinien mit EINER klaren Benutzerf�hrung konfrontiert.
Ich finde, wir haben schon genug Hickhack gehabt. Wie w�re es denn, wenn wir uns mal wirklich alle aufraffen w�rden und an einem Strang ziehen, wenn wir endlich mal zeigen w�rden, dass wir wirklich eine Gemeinschaft sind, statt dies nur dauernd zu behaupten?
F�r welche Prozessorhardware programmierst Du speziell? 68k oder PPC?
Ich entwickle ganz allgemein f�r 68k (setze aber mindestens 68030 voraus), da ich selbst kein PPC Board besitze. Zwar gibt es mittlerweile einige interessante Ans�tze, die sehr dazu verleiten, sich doch noch ein PPC Board inklusive CyberVisionPPC o.�. zuzulegen, jedoch erscheint mir mein System (MKII060/50 MHz + SCSI, 72MB FastRAM, CyberVision64/3D inkl. Scandoubler) mehr als genug leistungsf�hig, weshalb ein Umstieg derzeit nicht in Frage kommt - ganz abgesehen von den Verz�gerungen, die sich bei den Weiterentwicklungen von EASys! einschleichen w�rden, weil so eine Hardware-Umr�stung immer mit gr��eren Problemen verbunden ist.
Planst Du, in Zukunft AmigaNG zu unerst�tzen, oder arbeitest Du bereits an einem solchen Projekt?
Vorerst arbeite ich sicher noch eine geraume Zeit weiter an EASys! Wenn AmigaNG greifbarer wird, werde ich sehen, inwieweit mir die neue Umgebung zusagt, und inwieweit ich dort M�glichkeiten zur Verwirklichung meiner Vorstellungen sehe. Ich hoffe, dass insbesondere der Anwender das Ma� der Dinge wird und nicht zuviel Augenmerk auf technische Details verloren werden. Die Software machts und ihre F�higkeiten sowohl was einfache Realisierung angeht als auch was die ungehinderte (!) Verwendbarkeit existierender Dateiformate anbelangt.
Wirst Du Classic Amiga immer noch unterst�tzen, wenn AmigaNG erh�ltlich ist?
Wie ich bereits sagte:
Vorerst werde ich ununterbrochen weiterhin Classic Amiga
unterst�tzen. AmigaNG ist derzeit noch zu undfiniert und
ungreifbar. Das kann sich nat�rlich �ndern, wenn konkretere
Fakten - insbesondere der Anwenderschnittstelle - bekannt werden.
Ich sch�tze, dass in dieser Richtung erst ab Jahreswechsel
2000/2001 mit planbaren Fakten zu rechnen ist.
Planst Du auch, Teile Deiner Software auf anderen Plattformen zu ver�ffentlichen?
Nun, aus aktueller Sicht ist das zeitlich nicht m�glich, da ich neben meiner Ingenieurst�tigkeit und meinem Engagement im Amiga-Markt auch noch ein lieber Ehemann f�r meine Moni und ein lieber Papi f�r meine zweieinviertel Jahre alte Tochter Kerstin sein will. Dennoch - einer Bekannten habe ich j�ngst erz�hlt, was ich mit EASys! so alles f�r Amiga realisiert habe, da meinte sie, sowas w�re doch toll, wenn es das auch f�r PC geben w�rde...
Bist Du daf�r, Amiga Software - unbeachtet des Umfanges - zuk�nftig generell auf CDROM zu ver�ffentlichen?
Ja. Disketten haben einfach f�r Softwaretransfer ausgedient. Allerh�chstens, um mal ein paar Dateien von A nach B zu schaffen, wenn keine Netzwerkverbindung existiert, macht das noch Sinn. Eine CDROM ist leichter als eine Diskette, sie ist im allgemeinen schneller gebrannt als die gleiche Datenmenge auf Floppies kopiert, sie bietet Platz f�r umfangreiche Softwareprojekte wie z.b. EASys!
Und wie siehst Du die Zukunft von DVD f�r Amiga?
Wenn sich die DVD mal so richtig am "normalen" Consumermarkt platziert hat, wird es auch nicht mehr lange dauern, bis wir mit DVD Support rechnen k�nnen. Allerdings wird wahrscheinlich wie immer erst noch einige Zeit vergehen, bis vern�nftige L�sungen auch f�r Amiga erh�ltlich sind :)
Welches Computersystem benutzt Du privat?
Na welches schon? Amiga! Um genau zu sein: Amiga OS3.5 mit EASys! in der aktuellen Fassung :) Alles drauf, alles drin. Ich bin damit "drin"! Die Hardware-Ausstattung: Amiga 4000 Desktop, 68060 50MHz MK-II mit 72MB FastRAM und SCSI-MK-II, CyberVision64/4D mit Scandoubler, 2.2GB Quantum Ultra II SCSI Platte, IOblix Parallel/Seriell-Karte, Epson Stylus Color 600, ein Split-Keyboard von Lenco am Micronik Tastaturadapter und eine 4Dplus 2-ScrollRad Maus am seriellen Port. Dann noch ein Syquest 270MB Wechselplattenlaufwerk (auch als Notfall-Bootdisk nutzbar), ein Toshiba XM3701 CDROM und ein Yamaha CDRW 6-4-16 Brennerlaufwerk sowie ein popeliges 14.4 kBit Modem, das bald durch ein 56 kBit Modem ersetzt wird.
Was h�ltst Du von der momentanen Amiga Situation?
Es ist nicht sch�n, wie von vielen Seiten das Classic Amiga System einfach links liegengelassen wird. Man stelle sich mal vor, wie unglaublich schnell ein Amiga OS native auf der IBM Plattform laufen w�rde, die H&P auf der Messe HEW'99 ausgestellt hat. Wenn dann noch die richtige Software dazu geschrieben wird, st�nde einer guten Zukunft nichts im Wege. Sicher, es gibt immer Leute, die m�keln herum, dass im AmigaOS moderne Dinge wie Speicherschutz fehlen w�rden, sicher das w�re sch�n, aber ist das wirklch das Ma� aller Dinge, vor allem das, wovon der 0815-Anwender, um den es letztenendes geht, einen echten Vorteil hat?
Die Vorteile f�r den Kunden ergeben sich aus einem guten modern durchgestylten und aufeinander abgestimmten GUI-Konzept, einer verf�gbaren Hardware, auf der das System ordentlich schnell l�uft und aus der Nutzbarkeit etablierter Dateiformate. Das alles sind Dinge, die nur einer engagierteren Softwareentwicklung bed�rfen - das OS hat alle Voraussetzungen dazu - nat�rlich br�uchten wir auch eine kauffreudigere und vor allen Dingen wieder eine gr��ere Anwenderschicht.
Wie stellst Du Dir genau die Zukunft f�r Amiga vor?
Welche Rolle spielt dabei der Endanwender?
Schon zu oft und zu lange ist der 0815-Anwender auf dem Amiga-System f�r tot erkl�rt worden, oder er wird einfach mit S�tzen wie "was bist Du denn f�r einer - kennst Dich ja noch nichtmal mit so einfachen Sachen aus ..." weggeschoben. Dennoch gibt es (gl�cklicherweise) noch genug Normalanwender.
Gerade den Anwender, der halt mal diese Maschine benutzen m�chte, brauchen wir aber und wir (die Softwareentwickler) m�ssen ihn, wo wir nur k�nnen unterst�tzen, denn von einer Freakgemeinde, die sich irgendwie sowieso alles selbst strickt kann auch ein Amiga-Markt nicht leben, wohl aber von Anwendern, die bereit sind, in ihre Maschine zu investieren, die bereit sind, Leistung durch Gegenleistung zu erwerben. Wer hier von Abzocke redet, dem werfe ich vor, dass er Diebstahl f�r rechtm��ig erkl�rt - sicher, bis zu einem gewissen Grad kann man nat�rlich Gratisleistung erbringen (mal ein kleines CLI-Utility z.B.), aber alles kann es nicht f�r lau geben.
Hast Du eigentlich eine Homepage?
Ja. Die ist aber schon seit langer langer Zeit nicht mehr �berarbeitet worden. Vielleicht gibt es noch ein paar Links drauf, die noch funktionieren :)
http://www.fen-net.de/thomas.neidhardt
Wie bist Du am besten zu erreichen - per eMail oder Schneckenpost?
Per eMail nat�rlich.
MailTo: thomas.neidhardt@fen-net.de
Telefonsupport gebe ich in Ausnahmef�llen nach Vereinbarung.
Wie gef�llt Dir eigentlich das AmigaFuture Magazin?
Ein vorbildlich gestaltetes Magazin mit breiter Abdeckung des Amiganer's Interessengebietes. Macht weiter so! Ich finde gut, dass es keine reine Spielezeitschrift ist. Wie w�r' mal mit einem freundlichen L�cheln des Chefredakteurs auf dem Editorial?
Was denkst Du �ber das Insolvenzverfahren von Phase5?
Eine Sache die nicht h�tte sein m�ssen, denn auch dies ist in meinen Augen zu gro�en Teilen eine Folge der mangelnden Kooperation von Firmen auf dem Amiga-Markt, des mangelnden Aufr�stwillens (Modernisierung des eigenen Systems) in der Amigagemeinde (schon seit jeher) und nat�rlich eine Folge der Fehlentscheidungen A\Box und B\Box. Eine Sauerei ist nat�rlich, wie bei diesem Verfahren mal wieder mit Amiga-Kunden umgegangen wird - ganz so als g�be es keine Kunden und deren Grundrecht auf Eigentum.
Hast Du ein Maskottchen?
Hmm... ich glaube nicht!
Wenn dann ... eine Uli-Stein-Maus.
Was sind Deine (anderen) Hobbies?
Ich spiele sehr gerne Klavier (Boogie, Blues, Eigenkompositionen, aber auch mal Klassik), fahre gerne meine BMW R65 (18 Jahre alt) spazieren. Desweiteren besch�ftige ich mich auch gerne mit der Realisierung schaltungstechnischer Ideen, repariere Ger�te aller Art - vom Handmmixer �ber Fernseher bis zum defekten Amiga.
Auf menschlicher Seite liebe ich es auch, mit meiner kleinen Kerstin was zu unternehmen, oder allgemein gut essen zu gehen (italienisch, indisch, griechisch, mexikanisch ...). Als sportliche Lieblingst�tigkeit f�llt mir auf Anhieb Tanzen ein (Standard, Latein), dann auch noch Schwimmen und wenn's sein muss auch Joggen mit Robert, meinem eifrigen Betatester. Ansonsten interessieren mich Computer, Amiga ... oder Amiga und unsere Usergroup IMAGE !
Und was ist Dein Lieblingsfilm?
Schwer zu sagen. Ich glaube, es sind die StarWars Episoden.
Was h�ltst Du von so langen erm�denden Interviews?
Na - wenn's denn sein muss! Ich finde sie interessant, insebesondere nat�rlich als passiver Leser, wenn ich auch mal Einblick in die Geschichte, Arbeit und Erfahrung anderer Gleichgesinnter haben darf.
Vielleicht noch ein Wort zum Schluss?
Ja.
Einen ganz ganz lieben Dank m�chte ich an dieser Stelle meiner Frau Moni
aussprechen. Sie hat einfach alle Gr�nde, auf meine Amiga eifers�chtig zu sein...
Bei all den endlosen n�chtlichen Arbeiten zu EASys!